
Herzlich willkommen zu meinem ersten Experten-Interview! Für dieses neue Format lade ich Experten aus verschiedenen Bereichen ein, um dir zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
In diesem Experten-Interview geht es darum, wie du einen erfolgreichen Instagram Account aufbaust. Wir sprechen darüber, was für dein Instagram-Profil wichtig ist, wie du Hashtags richtig einsetzt, die Instagram Insights und wie wichtig ein hübscher Instagram Feed wirklich ist.
Zu Beginn möchte ich dir gerne unsere heutige Expertin vorstellen.
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Beatrice und arbeite seit zwei Jahren Vollzeit als virtuelle Assistenz für Social Media. Ich habe 2021 angefangen und bin eine totale Quereinsteigerin. Meine Matura habe ich an einer Tourismusschule gemacht und danach mehrere Jahre am Empfang gearbeitet.
Wie und wann bist du auf die Idee gekommen, virtuelle Assistentin zu werden?
Ich habe hobbymäßig, in meiner Freizeit, mit Instagram begonnen und mir dann gedacht: Social Media ist eine coole Sache, ich würde das gerne hauptberuflich machen. Ich habe es zuerst bei verschiedenen Firmen in der Marketing-Abteilung versucht, aber da ich weder das Studium habe noch 5-10 Jahre Berufserfahrung, haben die mich leider nicht genommen.
Ich bin eher durch Zufall, über Instagram, auf die virtuelle Assistenz gestoßen. Und habe mir dann gedacht: Na gut, dann mach‘ ich mich halt selbstständig! 😉
Hast du eine spezielle Ausbildung gemacht?
Ich habe einige Online-Kurse gemacht und mich selbst viel eingelesen. Es war viel Learning by Doing und Googeln. Eine „offizielle“ Ausbildung über das WIFI oder dergleichen habe ich nicht gemacht.
Ich habe beschlossen, dass ich mich einfach selbst regelmäßig weiterbilden werde.
Weitere interessante Dinge über Beatrice und mehr über ihre eigenen Produkte findest du am Ende des Beitrags. ⬇️
Denkst du, dass jeder Online-Selbstständige ein Instagram-Profil braucht?
Meine Antwort wird dich vielleicht überraschen: Nein.
Ich finde nicht, dass jeder, der online selbstständig ist, automatisch ein Instagram-Profil braucht. Weil es sehr auf deine Zielgruppe ankommt, es kann sein, dass deine Zielgruppe gar nicht auf Instagram ist. Vielleicht ist sie auf LinkedIn.
Man kann grob sagen, wenn es in Richtung Dienstleistung oder Lifestyle geht und deine Zielgruppe so zwischen 20 und 40 Jahren alt ist, dann werden sie höchstwahrscheinlich auf Instagram sein. Aber wenn du beispielsweise nur Unternehmen ansprichst, dann bist du auf LinkedIn wahrscheinlich besser dran.
Wenn es um Social Media-Plattformen geht, muss es nicht immer zwingend Instagram sein.
Sollte man auf Instagram ein persönliches oder lieber ein Unternehmensprofil wählen?
Ein Unternehmensprofil.
Wenn du dein Business auf Instagram präsentieren möchtest, brauchst du unbedingt ein Instagram-Unternehmensprofil.
Welche Vorteile hat ein Unternehmensprofil?
Im Gegensatz zum persönlichen Profil hast du mit dem Creator- oder Unternehmensprofil die Möglichkeit, in deine Insights zu schauen. Das ist gerade für die Content-Erstellung sehr wichtig.
Kannst du bitte die Instagram Insights erklären? Was hat es mit Reichweite, Impressionen und Interaktionen auf sich?
Die Reichweite beschreibt, wie viele Personen du mit deinem Post erreicht hast. Du siehst hier, wie viele deiner Instagram-Follower du erreichst und auch wie viele Nicht-Follower.
Bei den Impressionen handelt es sich um die Ansichten. Die Impressionen können höher sein, als die Reichweite.
Das liegt daran, dass sich beispielsweise eine Person dein Reel 4 Mal ansieht, es zählt also als 4 Impressionen. Bei der Reichweite zählt es jedoch nur eins, da du nur eine Person erreicht hast.
Bei den Interaktionen siehst du die Likes, die Kommentare, die Speicherungen oder wenn der Beitrag weitergeleitet wurde. Sobald eben jemand mit deinen Inhalten interagiert.
Sich die Insights anzusehen, ist sehr spannend.
Hier findest du viele Informationen zu deiner Zielgruppe. Hast du beispielsweise mehr weibliche oder männliche Follower auf Instagram, von wo sind sie, wann sind sie am aktivsten. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort mal reinzuschauen!
Was würdest du sagen, ist die "wertvollste" Interaktion?
Die Speicherungen sind am interessantesten. Wenn jemand einen Beitrag speichert, um ihn später noch einmal anzusehen, hat ihn dieser sehr interessiert.
Die Kommentare sind auch wichtig, sie zeigen dem Algorithmus, das interessiert die Leute, die nehmen sich sogar Zeit und kommentieren etwas. Die Likes würde ich in dieser Aufzählung an die letzte Stelle setzen.
Wie wählt man einen guten Profil- bzw. Benutzernamen aus?
Es kommt immer darauf an, was dein Ziel mit dem Account ist. Möchtest du dich als Expertin zu einem Thema positionieren, ist es meist am besten, einfach deinen eigenen Namen zu verwenden. „Hasiputzi5“ wirkt eher nicht wie ein Experte. 😉
Vorrangig würde ich sagen, den eigenen Namen – sofern er verfügbar ist. Du kannst natürlich auch einen Künstlernamen wählen, der zu deiner Nische passt. Viele virtuelle Assistenten haben zum Beispiel „VA“ dabei stehen. Das ist natürlich auch gut, da sie so besser gefunden werden.
Wenn dein eigener Name in der „normalen“ Schreibweise nicht verfügbar ist, würde ich vielleicht einen Unterstrich empfehlen. Auf zu viele Sonderzeichen und Zahlen solltest du verzichten, so findet dich niemand. Wenn die Menschen dich suchen, sollten sie dich so einfach wie möglich finden.
Was ist wichtig für das Profilbild?
Wenn es sich um ein Unternehmen handelt, kannst du natürlich das Logo verwenden.
Wenn du dich als Experte zu einem Thema positionieren willst, ist es besser, ein Foto von dir zu verwenden. Dabei ist es wichtig, dass:
- du gut erkennbar bist
- das Foto nicht von zu weit weg aufgenommen ist
- das Foto eine gute Qualität hat
So, dass man dich gut erkennt.
Hast du beispielsweise Hundefotografie als Nische, ist es bestimmt nett, wenn man auf deinem Profilbild dich, mit einer Kamera oder mit deinem Hund sieht.
Was sollte in einer guten Bio stehen? Bzw. worauf sollte man verzichten?
Wenn jemand sich dein Profil ansieht, sollte er wissen, was er bei dir bekommt. Das ist das Wichtigste.
Du solltest die Keywords einbauen, die zu deiner Nische passen. Schreibe aber nicht einfach ein Keyword nach dem anderen, sondern bilde 1-2 nette Sätze damit.
Keine Hashtags – das bringt überhaupt nichts und sieht nicht schön aus.
Du solltest auch nicht zu viele Emojis verwenden.
Ganz wichtig ist es außerdem, auf die Sprache zu achten. Wenn du beispielsweise deutschen Content postest, solltest du deine Bio nicht auf Englisch schreiben.
Deine Bio ist deine Visitenkarte. Jemand kommt auf dein Profil und innerhalb weniger Sekunden entscheidet er: Interessiert mich das oder interessiert mich das nicht? Wenn dort steht „Hundemama, 26, lebt in Wien“ dann weiß der potenzielle Follower ja nicht, was es bei dir gibt. Das ist okay für das private Profil, aber nicht, wenn du als Unternehmer etwas erreichen willst.
Sollte man Hashtags in der Bio verwenden?
Die Fragen haben wir oben eigentlich bereits beantwortet, nein.
Die Ausnahme wären beispielsweise Community Hashtags. Dein Keyword als Hashtag einzufügen bringt aber nichts. Es wäre besser, das Keyword in einem Satz zu verwenden.
Wie findet und nutzt man Hashtags richtig?
Grundsätzlich kann ich sagen, man muss nicht mehr so viel Wert auf Hashtags legen. Instagram entwickelt sich immer weiter und funktioniert mittlerweile schon mehr wie eine Suchmaschine. Diese filtert, was du in deine Caption (Bildbeschreibung) schreibst.
Das heißt, Hashtags unterstützen deinen restlichen Content lediglich. Teilst du beispielsweise ein Kürbisrezept, kannst du ein paar Hashtags dazu schreiben, die unterstützend wirken. Dadurch kann der Algorithmus dich bzw. deinen Content kategorisieren.
Es bringt aber nichts mehr, sich zwei Stunden hinzusetzen und Hashtags zu analysieren, das ist verschwendete Zeit. Da ist es wichtiger, mehr Zeit für die Caption zu verwenden. Wenn du Hashtags verwendest, dann auf jeden Fall welche, die zum Thema passen. Außerdem solltest du keine Hashtags nutzen, die bereits über 100.000 Mal verwendet wurden, denn dann geht dein Beitrag oder Foto in der Masse unter.
Verwendest du zum Beispiel den Hashtag „Rezept“ wurde der wahrscheinlich bereits 1 Million Mal genutzt. Der Hashtag „Kürbisrezept“ aber vielleicht nur 100.000 Mal. Je spezifischer, desto besser. In der Instagram-Suchleiste siehst du auch, wie oft der Hashtag verwendet wurde. Da kannst du dich ein bisschen orientieren.

Welche Beitragsarten eignen sich wofür?
Reels eignen sich super für etwas Unterhaltsames, eine Erklärung mit Voiceover oder auch inspirierende Dinge.
Grafiken kannst du aber besser in statischen Posts, wie Einzelposts oder Carousels, teilen.
Um deine Community zu erreichen, ist die Story am besten. Mit einer Story erreichst du keine fremden Nutzer, außer sie sind gerade zufällig auf deinem Profil. Dort würde ich auch die meisten persönlichen Sachen und deinen Alltag teilen.
Womit erreicht man eher möglichst viele neue Follower?
Letztes Jahr war der große Reichweiten-Push auf den Reels, das hat sich mittlerweile wieder etwas gelegt. Ich würde sagen, derzeit ist es gut aufgeteilt und nicht mehr so wichtig, ob du Reels oder Carousel-Posts machst. Da würde ich sagen, selbst ausprobieren und schauen, was gut funktioniert. Nur weil etwas bei mir gut funktioniert, muss es nicht bei dir auch gut funktionieren.
Reels sind aber noch ein bisschen besser, um neue Follower zu erreichen. Vor allem, weil sie auch in dem Reels-Tab auftauchen. Viele Leute scrollen einfach durch die Reels und dort tauchst du natürlich nur mit einem Reel auf, nicht mit einem Carousel-Post.
Mit Carousel-Posts kannst du auch neue Instagram-Follower erreichen. Ich erreiche damit oft viele Instagram Accounts, die mir noch nicht folgen. Deswegen würde ich sagen: Ausprobieren.
Soll man seine eigenen Beiträge liken oder nicht?
Ich hätte noch nie irgendwie bemerkt, dass das einen Einfluss hat. Ich denke, das ist völlig egal.
Was macht einen "guten" Instagram Post aus?
Das Allerwichtigste ist, dass der Post einen Mehrwert bietet. Ganz egal, ob das jetzt unterhaltsam, inspirierend oder informativ ist. Er soll einfach für deine Community und deine Zielgruppe einen Mehrwert haben und zu deiner Nische passen. Es bringt zum Beispiel nichts, wenn du Fitnesscoach bist und andauernd Fotos von deinem Hund postest.
Egal, ob es sich um einen Carousel-Post oder ein Reel handelt, du solltest mit einer Hook – also mit einem Aufhänger – starten. Das macht die Menschen neugierig und sie denken „Oh, das muss ich jetzt wissen!“ Dadurch steigt das Engagement. Darauf folgt der eigentliche Inhalt und dann schließt du mit einem Call-to-Action, mit einer Handlungsaufforderung. Das ist der beste Aufbau eines Instagram Posts.
Sollte man sich an diese "15 Minuten vor dem Posting, 10 Minuten nach dem Posting"-Strategien halten?
Wenn du die Zeit dafür hast, ist es natürlich gut. Indem du mit anderen Accounts interagierst, werden sie auf dein Profil aufmerksam und interagieren auch mit dir. Hast du dann gerade eben erst etwas gepostet und sie interagieren, dann pusht das deinen Post natürlich. Der Algorithmus hält deinen Post für relevant, weil er merkt, dass in kürzester Zeit andere damit interagieren. Dadurch ist die Chance größer, dass dein Post besonders gut ausgespielt wird.
Grundsätzlich halte ich die Interaktion mit Anderen für sehr wichtig. Aber es bringt nur etwas, wenn du mit deiner Zielgruppe interagierst. Interagierst du mit allen Querfeldein, die dir unterkommen, bringt das nicht viel.
Wie interagiert man richtig mit den anderen?
Instagram ist eine Social Media-Plattform, man soll sich also auch social verhalten.
Natürlich ist es gut, wenn du bei größeren Accounts, die in deiner Nische sind, kommentierst. Aber nicht nur so etwas wie „Oh, schöne Fotos„. Sondern wirklich ein Kommentar mit Inhalt, das etwas bringt. Das kann dir dabei helfen, dass du die Aufmerksamkeit von Anderen bekommst.
Ich lese mir oft unter fremden Posts die Kommentare durch. Wenn dort etwas dabei ist, das ich gut finde, dann sehe ich mir auch das Profil von demjenigen an. Gibt es dort interessanten Content, dann folge ich den Leuten. Und genau so kannst du auch interagieren und neue Follower auf Instagram gewinnen.
Soll man bei Like-für-Like oder Follow-für-Follow mitmachen?
In kurzer Zeit viel zu liken ist vielleicht für die Menschen schön, bei denen du likest. Es bringt aber nichts.
Es kann sogar sein, dass der Algorithmus denkt, du wärst ein Bot oder in einer Support-Gruppe und dich daraufhin einschränkt. Und das möchte wirklich niemand. Außerdem bringt es dir nichts, wenn bei dir Leute liken oder kommentieren, die sich eigentlich nicht für deinen Inhalt interessieren. Es ist viel wichtiger, dass du Leute auf dein Profil bringst, die auch ehrlich interessiert, was du da tust.
Sind Reichweiten-Challenges sinnvoll, um erfolgreich auf Instagram zu werden?
Diese Challenges sind nur sinnvoll, wenn sie in deiner Nische sind. Viele sind da rein auf Reichweite aus und das ist der Grund, warum ich von diesem Thema nicht so viel halte. Wenn die Leute einfach nur auf dein Profil gehen, einmal liken und kommentieren und dann wieder gehen, bringt das nichts.
Du hast aber grundsätzlich die Chance, dass ein paar „Vernünftige“ dabei sind, die deinen Content wirklich gut finden und gerne bei dir bleiben. Diese Chance hast du aber natürlich nur, wenn du bei einer Challenge mit machst, die in deine Nische passt.
Macht es Sinn, mit Influencern zu arbeiten?
Influencer-Marketing an sich habe ich noch nicht gemacht. Aber ich habe selbst schon ein paar kleinere Kooperationen gehabt, dort war ich der Influencer.
Ich finde die Arbeit mit Influencern gut, denn heute sind quasi alle auf Instagram oder anderen Social Media-Plattformen. Die wenigsten sehen noch TV-Werbung. Die Menschen können sich gut mit den Influencern identifizieren. Influencer haben meist eine hohe Reichweite und eine aktive Community. Diese vertraut ihnen und das ist gerade beim Verkaufen ein sehr, sehr wichtiger Punkt. Wenn der Influencer in deine Nische passt, würde ich das auf jeden Fall machen.
Mit welchen Kosten sollte man rechnen, wenn man mit einem Influencer arbeitet?
Das ist wirklich vollkommen unterschiedlich und kommt darauf an, wie groß die Reichweite schon ist. Ein Influencer mit 3.000 Followern ist bestimmt günstiger als jemand mit 1,3 Millionen Followern. Was bei den großen Influencern eine Kooperation kostet, möchte ich gar nicht wissen!
Ich habe bei Speekly einen interessanten Beitrag dazu gefunden, hier werden einige Zahlen genannt. Die Kosten für einen Influencer hängen sowohl von der Social Media-Plattform, als auch der Reichweite, Nische und Art des Contents ab.
Mit welchen Preisen du auf den beliebtesten Plattformen rechnen solltest, verrät eine Übersicht zum branchenüblichen TKP (Tausend-Kontakt-Preis) in Deutschland:
- Twitter: € 1,00 – 3,00
- Facebook Post: € 6,00 – 15,00; Facebook Story: rund € 25,00
- Instagram Post: € 7,00 – 15,00; Instagram Story: rund € 25,00
- LinkedIn: € 15,00 – 30,00
- TikTok: € 7,00 – 15,00
- YouTube: € 12,00 – 25,00
- Eigener Blog: € 30,00 – 90,00
Wie kann man eine Zusammenarbeit mit einem Influencer starten?
Ich würde die Kommunikation immer über E-Mail starten, das wirkt professioneller. Die Person anschreiben und sagen „Mir gefällt dein Profil, mir gefällt dein Content. Wärst du bereit, für Produkt XY zu dem Preis XX mal ein Posting zu machen?„. Los geht’s!
Dann siehst du ja gleich, welche Reaktion kommt.
Wie wichtig ist ein einheitlicher Feed auf Instagram wirklich?
Ich weiß, das ist so eine Streitfrage. Die einen predigen „Das musst du unbedingt haben!„, die Anderen sagen „Das ist komplett wurscht!„
Ich finde, es ist eher eine Mischung aus beidem. Dein Profil ist deine Visitenkarte. Wenn ein potenzieller Instagram Follower dein Profil sieht und der Feed schaut irgendwie aus, spricht es ihn wahrscheinlich nicht so an.
Es ist wichtig, zumindest immer seine Branding-Farben zu nutzen. Es muss nicht immer jedes Bild im Feed haargenau zum nächsten passen, aber es sollte ein schönes Gesamtbild ergeben.
Ich würde aber auf das Aussehen des Feeds nicht so viel Wert legen, wie auf den Inhalt. Es geht immer noch darum, WAS du postest, der Inhalt ist eben wichtiger. Aber als erster Eindruck für neue Follower sollte es schon ein bisschen was zugleich schauen.
Sollte man Links und Hashtags in seiner Story verwenden?
Hashtags hatten früher viel mehr Einfluss, heute bringt es nicht mehr so viel. Auf Instagram kann man Hashtags folgen und früher sah man dort auch Stories mit diesem Hashtag, das funktioniert aber nicht mehr. Von daher kann man das auch sein lassen.
Links kann man grundsätzlich in seiner Instagram Story posten. Manchmal wird die Reichweite mit Links eingeschränkt, vor allem, wenn du zur Konkurrenz (beispielsweise TikTok) verlinkst. Deine Website oder dein Angebot kannst du aber gerne verlinken.
Wie oft sollte man posten?
Die nächste Streitfrage. 😉 Auch hier kommt es auf dein Ziel an.
Bist du zum Beispiel Fotografin und dein Instagram Account soll eine Art Portfolio sein, reicht es auch, wenn du einmal die Woche postest.
Möchtest du mit deinem Profil aber wirklich Reichweite und Follower aufbauen, reicht das nicht. Hier gilt: Je mehr du postest, desto besser. Denn jedes Posting ist eine neue Chance, gesehen zu werden.
Ich würde sagen, zweimal die Woche ist das absolute Minimum, sonst kannst du keine Reichweite generieren. Wenn du genug Zeit hast, ist es aber besser, 4-6 Mal die Woche zu posten. Jeden Tag zu posten finde ich zu viel.
Aber auch hier ist der Inhalt wichtig! Wenn du fünfmal die Woche postest und drei Posts sind absoluter Schwachsinn, dann lass es lieber. Dann mach einfach nur zwei Posts und die dafür gut. Wenn du deiner Zielgruppe mit deinem Post keinen Mehrwert bietest, dann kannst du es auch lassen.
Ist es sinnvoll, die Beitragsarten immer wieder zu mischen?
Auch hier würde ich sagen: Ausprobieren.
Es kann gut sein, dass bei mir Reels super funktionieren, aber bei dir funktionieren Carousels besser. Ausprobieren und dann das posten, was am besten ankommt.
Wie oft sollte man Stories machen?
Instagram Stories würde ich öfter machen, gerade, wenn du eine Personal-Brand aufbauen möchtest. Mit einer Story baust du am leichtesten eine Beziehung zu deiner Community und deinen potenziellen Kunden auf. Je öfter du dich zeigst, desto besser. Bei Stories würde ich sagen, fünf bis sechs Mal die Woche.
Die offizielle Empfehlung lautet, vier bis acht Story Slides pro Tag zu machen. Wenn du jetzt ein umfangreiches Thema teilst, das zwölf Slides beansprucht, kannst du auch zwölf pro Tag posten. Ist das Thema für deine Community wirklich relevant, schauen sie sich auch zwölf Slides an.
Wenn du das Thema aber in drei Story Slides unterbringen kannst, dann machst du eben nur drei.
Wie wichtig ist es, sich persönlich zu zeigen?
Vor allem als Personal-Brand ist es extrem wichtig, sich persönlich zu zeigen. Das ist der einzige Weg, wie du wirklich Vertrauen zu deinen Followern aufbauen kannst. Wenn sie dich nicht sehen und nicht wissen, wer hinter dem Profil steckt, können sie auch keine Beziehung aufbauen.
Wie findet man die richtige Uhrzeit zum posten? In den Insights?
Ja, in den Insights sieht man, zu welcher Uhrzeit die Follower am aktivsten sind.
Ich habe bereits viele Kundenkonten betreut und gefühlt steht bei jedem das Gleiche. Die meisten sind in der Mittagspause oder abends online, da haben sie die meiste Zeit für Instagram.
Die Uhrzeit an sich ist aber nicht so wichtig. Durch den Algorithmus wird dein Content sowieso irgendwann angezeigt. Ob du das jetzt um 10:00 Uhr am Vormittag postest und deine Follower sehen es um 18:00 Uhr oder ob du um 18:00 Uhr postest und deine Follower sehen es um 19:00 Uhr – egal. Sie sehen es.
Um das Posting etwas zu pushen ist es natürlich am besten, du postest dann, wenn deine Community online ist. So wird es schneller gesehen, geliked und kommentiert. Bei Reels sehen wir aber immer öfter, dass manche plötzlich nach zwei Wochen viral gehen. Da ist es auch komplett egal, ob du das jetzt um 07:00 Uhr früh oder 20:00 Uhr abends gepostet hast.
Worauf sollte man dann bezüglich Uhrzeit achten?
Poste dann, wenn du auch interagieren kannst. Ich würde jetzt nicht um 18:00 Uhr, während eines Familienessens, schnell posten, weil 18:00 Uhr angeblich eine gute Zeit ist. Wenn ich dann das Handy weglege, bringt das überhaupt nichts. Poste lieber zu einer Uhrzeit, wo du auch noch länger Zeit hast, um beispielsweise bei anderen aktiv zu sein. Das macht mehr Sinn.
Was ist dein ultimativer Tipp, um erfolgreich auf Instagram zu werden?
Eigentlich das, was wir vorhin schon gesagt haben. Poste regelmäßig, relevanten Content mit Mehrwert in deiner Nische. Dann wird der Algorithmus checken, der Content ist gut, das ist die passende Nische und so wird er es auch ausspielen.
Unterstützen kannst du das ganze natürlich, in dem du bei Personen in deiner Zielgruppe aktiv bist. Bei ihnen also beispielsweise likest und kommentierst, so kannst du auf dich aufmerksam machen und den Prozess beschleunigen.
Würdest du sagen, das ist auch der schnellste Weg zu den ersten 1.000 Followern?
Wie wichtig ist die Zahl der Follower auf Instagram wirklich?
Möchtest du Influencer werden, ist die Follower-Zahl natürlich sehr wichtig. Unternehmen schauen eben genau auf die Follower und die Reichweite.
Wenn du dich als Experte positionieren möchtest, brauchst du nicht so viele Follower. Da bin ich das beste Beispiel, ich habe nur 3.000 Follower, das ist jetzt auch nicht so viel. Aber ich bekomme regelmäßig Anfragen, wenn eine virtuelle Assistenz für Social Media gesucht wird. Hätte ich nur 500 Follower, wäre es wahrscheinlich gleich, denn es geht um den Inhalt.
Deswegen sollte man sich nicht zu sehr auf die Follower-Zahl fokussieren. Viel wichtiger ist es, dass die Leute, die dir folgen, mögen, was du tust. Und wenn das nur 500 sind, aber diese 500 feiern dich total, ist das besser als wenn du 100.000 Follower hast und eigentlich interessiert nur 100 Leute, was du machst.
Was sind die größten Fehler, die man auf Instagram machen kann?
Es gibt so ein paar Sachen, die wirklich gar nicht gehen.
- Das eine sind solche Support-Gruppen, wo wir vorhin schon darüber gesprochen haben. Das ist so unnötig!
- Das nächste ist das Kaufen von Followern, nur um eine schönere Zahl oben stehen zu haben. Das bringt dir überhaupt nichts.
- Was ich noch ganz schlimm finde, sind diese Nachrichten „Hey, wir könnten uns ja gegenseitig folgen und supporten!“ Wofür soll ich dir denn folgen, wenn mich dein Content nicht interessiert?! Dieses Follow-gegen-Follow geht gar nicht.
- Auch das aggressive Anschreiben von fremden Leuten per DM, nur um irgendetwas zu verkaufen – No-Go!
Aggressive Werbung finde ich auch in Postings oder Stories schrecklich. Wenn die Leute da nonstop nur ihre Produkte in die Kamera halten, habe ich auch keine Lust mehr, mir das anzusehen.
Hier habe ich oft das Gefühl, die Leute gehen total weg von dem sozialen. Die versuchen einfach nur irgendwie ihre Produkte zu verkaufen. Wir hatten das heute schon ein paar Mal: Posten ohne Mehrwert bringt gar nichts.
Man sollte auch auf Rechtschreibfehler achten. Wenn man schon ein Posting erstellt, sollte man sich auch Mühe geben und das noch einmal Korrektur lesen. Sollte man das selbst nicht so beherrschen, gibt es auch andere Möglichkeiten, den Text prüfen zu lassen. Das sollte man gscheit machen und nicht halbherzig.
Was aber ganz, ganz schlimm ist, ist sich mit Anderen zu vergleichen. Das ist zwar eher ein Mindset-Thema.
Aber achte darauf, dass du dich auf dich fokussierst, auf deine Community, auf deinen Content. Battle dich immer mit dir selbst und schau, dass du besser wirst als du gestern warst.
Klar ist es wichtig, seine Konkurrenz im Auge zu behalten und immer wieder zu analysieren. Aber vergleich dich nicht mit irgendjemand Anderem. Du weißt nicht, wie lange der das schon macht oder welche Erfahrungen derjenige gesammelt hat – so demotivierst du dich nur. Das muss nicht sein!
Ab wann ist es sinnvoll, eine VA für Social Media einzustellen?
Das macht jederzeit Sinn. Ich bin der Meinung, hol dir eine VA, wenn du entweder:
- keine Zeit dafür hast
- keinen Bock darauf hast
- oder wenn du das Gefühl hast, dass du dich zu wenig auskennst.
Wenn einer der Punkte zutrifft, dann würde ich es abgeben. Egal, ob du gerade erst gestartet bist oder schon seit 10 Jahren in dem Business bist, das ist komplett egal. Es ist nicht wichtig, wie groß dein Business ist. Wenn du etwas abgeben möchtest, dann hol dir eine VA.
Mit den offiziellen Fragen sind wir durch. Hast du noch etwas, was du den Lesern gerne mitgeben möchtest?
Du solltest nie den Spaß verlieren. Social Media beginnt man, hauptsächlich, weil es Spaß macht. Auch, wenn man sich damit etwas aufbauen will.
Wenn man es nur mehr als Arbeit und als Muss ansieht, dann transportiert man das auch. Ganz wichtig: Nie den Spaß verlieren. Auch wenn die Reichweite mal scheiße ist, man einen Launch hat und nichts verkauft oder drei Wochen keinen neuen Follower gewinnt. Das ist Social Media. Instagram ist nicht leicht. Es ist Arbeit, sogar viel Arbeit. Aber es zahlt sich aus, wenn man dran bleibt und nie den Spaß verliert.
Ich hoffe sehr, dass dir dieses Experten-Interview gefallen hat.
Mir hat das Führen des Interviews und das Schreiben wahnsinnig viel Spaß gemacht! Ich würde mich sehr über dein Feedback dazu freuen. 🫶
Wenn du gerne ein Interview mit einem bestimmten Experten oder zu einem bestimmten Thema hättest, dann hinterlasse gerne ein Kommentar oder schreib mir.
Abschließend möchte ich gerne noch ein paar Infos über Beatrice mit dir teilen. Beispielsweise zu ihren eigenen Produkten. ⬇️
Welche eigenen Produkte und Kurse bietest du an?
Ich habe zwei E-Books. Das erste ist „Dein Weg zur virtuellen Assistenz“ – es ist ein Leitfaden, wie du selbst als virtuelle Assistenz starten kannst. Weil ich anderen das Leben und den Start erleichtern möchte, habe ich damals dieses Buch geschrieben.
Mein zweites E-Book ist „Dein ultimativer Tool Guide“ – es beinhaltet meine 10 top Tools, inkl. Basic-Anleitung, die du brauchst, um dir eine gute Social Media-Präsenz aufzubauen und dabei deine Zeit effektiv zu nutzen.
Aktuell arbeite ich an meinem ersten eigenen Online-Kurs. Dabei geht es um Instagram, genauer gesagt darum, wie du dein Instagram-Profil aufbaust, um damit später auch Kunden zu generieren. Egal in welcher Nische.
Falls dich der Kurs von Beatrice interessiert, kannst du dich hier unverbindlich für die Warteliste eintragen.
Welche lustige Macke hast du?
Darüber musste ich voll lange nachdenken und weiß nicht, ob man das als lustig empfinden kann. 😂 Ich rede einfach extrem gerne und total viel. Ich beginne oft mit einem Thema und rede dann von etwas ganz anderem und weiß irgendwann nicht mehr wo ich eigentlich war und was ich sagen wollte.
Hast du ein Lieblingszitat?
Ein richtiges Lebensmotto habe ich nicht. Aber ich habe einen Spruch, den ich ganz gerne mag:
Niemand ist wie du und das ist deine Stärke!
Hallo, liebe Ursi!
Wieder ein toller Artikel! Ich habe einiges gelernt und werde es auch bei meinen nächsten Social Media Post versuchen umzusetzen!
Danke für die super Beiträge 🙂
Hey,
ich danke dir vielmals! Es freut mich sehr, dass dir mein Artikel hilft. 😊 Sag mir gerne Bescheid, wie’s läuft!